Die Ma­the­ma­ti­ker leh­ren heu­te fast nur, wie man die Ma­the­ma­tik er­folg­reich im Ge­schäfts­le­ben be­nut­zen kann bzw. auch noch in ei­ner Wis­sen­schaft, wel­che die­sem Ge­schäfts­le­ben zu Diens­ten ist.
Für Pythagoras hat­te die Ma­the­ma­tik mit dem Ge­fühl und dem Ver­stand glei­cher­ma­ßen zu tun, hat­te mit dem Atem zu tun und ge­ne­rell dem As­pekt der Na­tür­lich­keit – all dies ist ver­lo­ren ge­gan­gen: bis jetzt je­den­falls.
Wenn wir wie­der an­fan­gen zu be­grei­fen, dass das Le­ben ein Wun­der ist, dass die Ge­sund­heit letzt­lich et­was voll­stän­dig Na­tür­li­ches ist, dass das Le­ben kei­ner­lei äu­ße­re me­di­zi­ni­sche Ma­ni­pu­la­tio­nen braucht – wenn es nur na­tür­lich ge­lebt wird –, dann sind wir schon ei­nen gan­zen Schritt wei­ter in Rich­tung ei­nes Le­bens in Frie­den und Er­fül­lung.

Wenn wir das Flie­ßen ei­nes Flus­ses be­ob­ach­ten, dann se­hen wir, dass er den Weg vom Berg zum Oze­an nimmt, und dass er da­zu nur die Ge­set­ze des ge­rings­ten Wi­der­stan­des be­nutzt und die Gra­vi­ta­ti­on. Auf die­se Wei­se fin­det er ganz ein­fach sei­nen Weg zum Oze­an.

Wenn mich je­mand fragt: „Kannst Du mir den Weg zum Oze­an zei­gen?“, dann sa­ge ich ihm: „Steig nur in den Fluss – der Fluss wird dich zum Oze­an füh­ren!“
Aber was ma­chen die al­ler­meis­ten Men­schen? Sie fan­gen an, sich mit gro­ßer An­stren­gung zu be­mü­hen, zum Oze­an zu ge­lan­gen, aber sie ken­nen nicht die Rich­tung. Nur der Fluss weiß die Rich­tung, denn dies ist sei­ne na­tür­li­che Rich­tung ge­mäß den Ge­set­zen des ge­rings­ten Wi­der­stan­des und der Gra­vi­ta­ti­on.

Wenn ich mich al­so in den Fluss le­ge und über­haupt nichts tue, dann ist dies die si­chers­te Me­tho­de, den Oze­an zu er­rei­chen.
Wenn ich ir­gend­et­was zu­sätz­lich tue, dann ist es schon we­ni­ger si­cher, und wenn ich sehr viel da­zu­tue, dann ist es wie­der­um noch we­ni­ger si­cher. So – die si­chers­te Me­tho­de zum Oze­an zu ge­lan­gen, ist: gar nichts zu tun.

Das Glei­che gilt in Be­zug auf die Na­tur. Wenn wir ler­nen, über­haupt nichts Spe­zi­el­les zu tun – uns über­haupt nicht krampf­haft um ir­gend­et­was Spe­zi­el­les zu be­mü­hen – son­dern ganz ein­fach nur na­tür­lich zu le­ben, dann kön­nen wir am wir­kungs­volls­ten und er­folg­reichs­ten le­ben – und was das Le­ben an­be­langt: am si­chers­ten.
Die Me­di­zi­ni­sche Re­so­nanz The­ra­pie Mu­sik^® bzw. die Har­mo­nie­ge­set­ze der Na­tur sind al­so auch ein Werk­zeug, die­se prak­ti­sche und nütz­li­che Wahr­heit zu leh­ren, denn in­ner­halb der Har­mo­nie­ge­set­ze des Mi­kro­kos­mos der Mu­sik bzw. der Na­tur ver­läuft der Fluss des Le­bens ganz na­tür­lich.

Von mir aus ge­se­hen ist Stress nur der äu­ße­re Aus­druck je­ner Kon­di­ti­on, wo die See­le ih­re na­tür­li­che Macht­po­si­tion im Ge­samt­or­ga­nis­mus der Per­sön­lich­keit ver­lo­ren hat und wir so ganz­heit­lich die Na­tür­lich­keit un­se­rer Le­bens­füh­rung ver­lo­ren ha­ben.
Und wenn die­se Kon­di­tion sich auf vie­le Men­schen be­zieht, dann nen­nen wir dies ei­ne Epi­de­mie.

Wenn im ein­zel­nen Men­schen die See­le – die ei­ne höchst be­wuss­te In­sti­tu­tion ist – he­raus­fin­det, dass es für sie kei­ne Chan­ce für ein bes­se­res, „wür­di­ge­res“ Le­ben gibt: für men­schen­wür­di­ge­re Le­bens­be­din­gun­gen, dann gibt die See­le über das Selbst, den In­tel­lekt, über Ge­fühl, Ver­stand und über die Sin­ne wie über den Atem den Be­fehl, je­nen Or­ga­nis­mus der Phy­si­o­lo­gie zu zer­stö­ren, der sich für al­le die­se ge­nann­ten in­ne­ren Men­schen­kräf­te oh­ne­hin nur als ein Ge­fäng­nis dar­stellt.
Und so ge­ben die in­ne­ren Men­schen­kräf­te un­ter der Ko­or­di­na­tion der See­le über die Neu­ro­phy­si­o­lo­gie dem Ge­samt­or­ga­nis­mus des Kör­pers den Auf­trag, sich selbst zu zer­stö­ren.